Naturgewalten

Es ist ein inneres Erdbeben, wenn sich unsere Blicke begegnen,
das Gefühl brennt sich mir ein,
tief in mein Herz, wie die Tinte des Tätowierers in Haut.


Die Flutwelle des Glücks trifft mich mit einer Wucht, dass es fast schon schmerzt.
Die Welt um uns herum scheint still zu stehen,
das Einzige, was ich höre, ist das tiefe gleichmäßige Pochen deines Herzens.
Dein warmer Atem streicht sanft wie eine Feder über meine Haut.


Ich kann träumen,
den ganzen Tag meinen Gedanken nachhängen,
denn sie sind immer bei dir…
jede Stunde, jede Minute, jede Sekunde…
Zeit verrinnt, doch ich spüre es gar nicht.


Wenn ich einatme, spüre ich dein Leben mit jedem tiefen Luftzug,
wie kühles Wasser läuft es meine ausgetrocknete Kehle hinab.


Und zur selben Zeit diese Hitze auf meiner Haut…
bei jeder deiner Berührungen entflammt ein Feuer,
so sengend heiß wie der Ascheregen eines Vulkans.


Wenn ich zurückdenke,
kann ich mir nicht mehr vorstellen, dass es einmal Tage gab,
an denen ich dich nicht kannte,

an denen der Vulkan inaktiv war,

die Erde nicht bebte,

das Meer ruhig da lag,

meine Kehle austrocknete

und meine Haut vereiste in der Kälte der Außenwelt…


© judy94, 30. August 2010