Freiheit

Es zieh‘n die Tage durch das Land
als gäb‘ es nie ein Heute,
als wäre Stillstand unbekannt
und Zeit der Raffgier Beute.
Als wäre Rast ein leeres Wort,
sein Inhalt unbekannt,
und gäb‘ es keinen ruhigen Ort,
in meinem Heimatland.

Ich frag‘ mich, ob das Heimat ist,
wo man das Volk versklavt
und jeden, der das je vergisst
unmenschlich hart bestraft.
Wo sich das Recht darauf beschränkt,
sein Dasein zu erhalten,
ansonsten jeden dazu drängt,
in ihrem Sinn zu walten.

Wo jedes Wort, dass man je schrieb,
hier zum Verhängnis reicht,
denn Wahrheit ist hier keinem lieb,
weil sie der Macht nicht weicht.
Wo Duldung nur für jenen gilt,
der ihre Füße leckt,
doch hierzu bin ich nie gewillt,
weil mir der Schleim nicht schmeckt.


© Vivienne, 10. Januar 2011