Rosenkabinett






So süßlich schmeckend ist die Sucht,
die mich verfolgt an Tag und Nacht.
So bitterlich trüb ist der Gedanke,
der mich verfolgt an Tag und Nacht.
Denn wer schmeckt nun die wahre Liebe?
An leuchtend Tagen weckt mich wieder,
ein bezaubernd, lächelnd, fein Gesicht,
die roten Lippen,
das lange Haar,
die grauen Augen.
Und wieder kommt Gedanke zu,
der noch verschlüsselt am Abend blieb.
Jetzt hab ich doch noch nicht gespürt,
den ersten, schönsten, wahren Kuss.
Auf roten Lippen ein Fluch gesetzt,
der mich vorantreibt an weiße Fläche.
Und wieder weckt mich mein Gedanke,
auf den Kuss der Rosenranke.
Gezeichnet ist ein Kabinett,
das schwarze Sehnsucht füllt hinein,
ein Kuss hindort und bist du fort,
ein weiß Papier sofort gefüllt,
rote Lippen sanft enthüllt!

© Mia Haase, 2. Dezember 2014
(HaaseMia)