Bis Nacht ist

Die Maiennacht der Maienstille
in sanften Lüften eingetaucht
zeigt beinchenwetzend buhlend Grillen
wenn heute nun der Tag verhaucht

Die Amseln, Lärchen, Nachtigallen
trällern ihren Abgesang
Sachte, weich die Nebel wallen
schleichend über´m Bergeshang

Der Mond schickt gleißend seine Strahlen
schimmernd über Wiesen, Täler
Unken, Schnepfen, Frösche prahlen
im Sumpfgewächs der Schilfe Wälder

Welch´ wundersamer Klang im Chor
Welch´herrlicher Gesang der Nacht
eröffnet jeden Herzens Tor
zur indichgehenden Andacht

Laß wallend grau den feuchten Nebel
schleichen durch die weite Flur
statt hetzend nur, wie krachend Säbel
schreiend in die Tagesspur

Und zeigt der Tag sein neues Hell
vom Sonnenstrahl begleitend
erwähn die Stunden, die ich zähl´
der Nacht, die Dunkelheit verbreiten

28.05.1996
© Hans Eberhard Bertelsen, 26. September 2014
(Bertelsen)