Brotlose Kunst

Der Künstler, so im allgemeinen,
der hat es nicht ganz leicht.
Steht er da, wo die Lichter scheinen,
ist seine Kunst meist seicht.

Des Öfteren ein Ohrwurm zwar,
doch hält der nicht sehr lang,
denn schon darauf, im Folgejahr,
ist es ein andrer – Gott sei Dank.

Doch ist der Künstler gar ein Maler
oder ein Dichter, der nur schreibt,
kriegt er am Ende kaum ´n Taler,
da muss er sehen, wo er bleibt.

Und wenn dann dieser Mensch am Ende
ganz krank ist oder gar schon tot,
schlägt Jedermann in seine Hände
und klagt: “Wie schlimm, welch große Not!“

„Es wird kein einzig´ Werk mehr geben,
was wir sofort erworben.“
Der Künstler ist nicht mehr am Leben,
er ist verarmt gestorben.


© Antje Mesdag, 16. September 2013
(AM)