profilm.de

Es ist nicht sehr lange her, dass die geschichtliche Forschung begann, sich Zeitzeugen zu bedienen. Erst private Initiativen haben hierzu die Anregung geliefert. War es doch so, dass sich Museen in der Vergangenheit gerade darauf beriefen, Objekte, Dokumente und Geschichte der Vorgänge zu bewahren, die jenseits des Erlebens noch lebender Personen lag. Das bedeutete, Begebenheiten, die nicht wenigstens 100 Jahre vergangen waren, waren für die Geschichtsschreibung nicht interessant. Und natürlich gab es bei solchen Konzepten immer genau dann keine Zeitzeugen mehr, wenn die Geschichte nach hergebrachter Vorstellung museumsreif war.
Zudem galt 'Aufgeschriebenes' als gesichert und bis ins Detail wahr, mündliche Berichte als fehlerhaft, geschönt, verfälscht und erinnerungslückenhaft. Als nicht neutral, sondern vom möglicherweise durch das Ereignis, ü:ber das berichtet wird, traumatisierten Berichterstatter übertrieben, bereinigt und tendentiös gefärbt.

Die Bedeutung der Erforschung der Geschichte der Judenverfolgung hat hier allerdings zu einem Umdenken geführt. Hatten die Nazis doch im Bewusstsein ihres unrechten Handelns einen großen Teil der entsprechenden Belege gezielt vernichtet, um sich dadurch einer Strafverfolgung zu entziehen. Andere hatten, um einer Bstrafung zu entgehen, die Belege verfälscht, ergänzt oder ausgedünnt. 'Falsche Zeugen' korrigierten die Geschichte nachträglich, um sich oder andere für Vergehen reinzuwaschen bzw. ihre Beteiligung zu verbergen. Die aufgeschriebene Geschichte wurde zu Geschichten ohne prüfbarem Wahrheitsgehalt. Eine Rekonstruktion der detaillierten Vorgänge war ohne die Befragung von Zeitzeugen nicht möglich.
Die Erkenntnisse hieraus haben gezeigt, dass die Wahrnehmung der Geschichte von unten, also dessen, wie die Bevölkerung die Ereignisse empfunden hat, durchaus neue and teils gegenteilige Beschreibungen der Ereignisse liefert, wie sie von der offiziellen Geschichtsschreibung und Politik überliefert wurden.

Besonders interessant sind hier natürlich Zeitzeugenberichte, die ausdrücklich nicht nach Ablauf langer Zeit für Wissenschafter erstellt wurden. Sind doch viele Gründe vorstellbar, warum diese nach Ablauf von zig Jahren geschönt oder dramatisiert wurden oder lückenhaft sind, weil sie durch langjährige Traumatisierung zu gewissem Prozentssatz verdrängt , ergänzt oder ganz ersetzt wurden.

Interessant sind in diesem Zusammenhang Beschreibungen in zeitnahen Briefen, die an Verwandte oder andere nahestehenden Personen geschrieben wurden. Aber auch Schulaufsätze sind recht aufschlussreich. War es früher doch so, dass Lehrer deren Themen nach eigenem Gutdünken ganz spontan und häufig mit lokalem oder Ereignis-Bezug festlegten.

Wir werden auf dieser Seite nach und nach Inhalte zeitgenössischer Briefe und Schulaufsätze veröffentlichen, die Bezug auf politische und gesellschaftliche Entwicklungen und Vorgänge nehmen.


DatumOrtThemaSchule, Klasse, Name, BezugTextlink
21. Juni 1910 bis 23. Oktober 1918CuxhavenEin junger Lehrer schreibt aus den Lebensverhältnissen in Cuxhaven vor dem ersten Weltkrieg und später aus dem Krieg selbst.Sammlung von 35 Friedens- und 15 KriegsbriefenText
7. Februar 1915Trogen, Post Feilitzsch bei HofEine junge Frau schriebt ihrem Mann, der gerade zur Militärausbildung eingezogen wurde. SIe hat Angst um ihn und hofft, dass er nicht an die Front muss.Feldpostbrief von zu Hause nach Neuburg/DonauText
21. Juni 1915München-Freisingkatholisches Militär-GebetsbuchAuszug aus dem Gebetsbuch für deutsche Soldaten des Ersten Weltkriegsvaterländische Gebete
10. Dezember 1915BerlinAnordnung zur Beschlagnahme und Enteignung von Hausrat aus Messing, Kupfer und Nickel als KriegsmetallGesetzestextText
26. September 1915Fraggele (Elsaß?)Kaiserbesuch und Ansprache, (angebl.) bevorstehender Sieg im Osten, Beschlagnahmen zu Kriegszwecken in der Heimat, Ernteaussichten, Einzug von 18-Jährigen im ElsaßFeldpostbrief nach HauseText
12. Januar 1917NürnbergRede von Dr. Christian Geyer mit Rechtfertigung des staatlichen Anspruchs auf die privaten Goldbestände zur KriegsfinanzierungRedetextRedetext
1. März 1917BerlinBekanntmachung zur Beschlagnahme und Enteignung von Hausrat aus Aluminium, Kupfer und Kupferlegierungen als KriegsmetallGesetzestextText
25. März 1917Nidda-EichelsdorfTrauerrede für zwei im Krieg gefallene Bürger des OrtesAndachtstextText
ca 1917SpendenaufrufDeutscher Krieger-HilfsbundAufruf zur Existenzsicherung der aus dem Krieg (invalide) zurückkehrenden Krieger zu spendenText
17. Januar 1918Mayendamm bei BremenDer zeitaufwändige Schulweg mit verschiedenen Verkehrsmitteln(Mädchen-) Schule im Umland von BremenText
ab 18.4.1917Westfront bei AisneVorschlagsliste zur Verleihung des Eisernen Kreuzes an Soldaten des Feldartillerie Regiments 61 - Frankfurteine handschriftliche und zwei maschinenschriftliche ListenText
17. Januar 1918Mayendamm bei BremenDer zeitaufwändige Schulweg mit verschiedenen Verkehrsmitteln(Mädchen-) Schule im Umland von BremenText
7. Juni 1918Mayendamm bei BremenRechtfertigung des Kriegsbeginns 1914 wegen Überfall auf Deutschland und Vorstellung, dass Deutschland den Krieg gewinnt, Dankgedicht an Gott für Sieg (Mädchen-) Schule im Umland von BremenText
24. August 1918Mayendamm bei BremenZwei Monate vor Deutschlands Kapitulation, Schilderung der Greuel, die die deutsche Bevölkerung zu erwarten hat, wenn Frankreich den Krieg gewinnt. (Mädchen-) Schule im Umland von BremenText
Mai 1934Hessen-Nassau, WetterauGemeindebrief 'Heimat-Glocken' der evangelischen Kirche mit Rechtfertigung, die NSDAP im Kampf gegen den Kommunismus sehr wohl unterstützt zu habenTitelthema der Kirchengemeinde-ZeitungTextwiedergabe
11. Mai 1935wahrscheinlich NSDAP PropagandaabteilungBrieffälschung der NSDAP zu Propagandazwecken, fiktiver faksimilierter Leidensbrief eines deutschen Emigranten der 1933 in die Sowjetunion auswandertePropaganda, um Deutsche vor Auswanderung in die UdSSR abzuhaltenTextwiedergabe
30. Juli1935Fritz Kreuter, GießenFritz Kreuter bedankt sich überschwenglich bei seinen Eltern, die ihm zu seinem 30. Geburtstag mit in die Firmenleitung übernommen haben. Nebenbei bekräftigt er, überzeugter Nationalsozialist zu sein.handschriflicher BriefTextwiedergabe
9. - 30. September 1935Gefängnis Chemnitz4 Briefe aus dem Gefängnis Chemnitz, 9.Sept.1935 bis 30. Sept.1935, anschließend wurde der Inhaftierte in das Gefängnis Dresden verlegt. Diese Briefe liegen uns jedoch nicht vor.amtlicher Briefvordruck des GefängnissesTextwiedergabe
25. Februar 1936DeutschlandEinführung des obligatorischen Schulunterrichtes 'Flugmodellbau' zur Begeisterung der Jugend für (Kriegs-)Flugzeugevorgedruckte PostkartePostkarte
1938 - 1946DeutschlandWiedergaben von 25 Briefen an und von einem als Offzier im Krieg dienenden Theologie-Studenten, der teilweise seine Zweifel an der Vereinbarkeit seiner christlichen Einstellung mit dem Militärdienst äußert Briefe, Postkarten und weitere DokumenteTexte
1939 - 1945EuropaWiedergaben von Briefen der zivilen Bevölkerung, in denen kriegsbedingte Empfindungen und Schicksale in der Heimat beschrieben werden Briefe und vergleichbare DokumenteTexte
9. Juli 1939Lebenslauf eines Schlossers zwecks Bewerbung als Kraftfahrerhandschriftlich Text
02. September 1939Konzentrationslager DachauBrief eines inhaftierten polnischen Häftlings, der womöglich in Deutschland lebte und ca. 2-3 Monate zuvor verhaftet wurdeBrief an Ehefrau, aufgedruckte LagerbestimmungenText
1. Januar 1940 - 10. Mai 1945Nordhorn Grafschaft BentheimAuswertung der Taschenkalendereinträge von Hilde Becker aus Nordhorn, in denen jeder Fliegeralarm zwischen 1940 und 1945 vermerkt ist.Als Notizbücher genutzte Taschenkalender von Hilde Becker aus NordhornText und Tabelle
25. Februar 1940 Brief einer Wiener Jüdin an einen kurz zuvor in die USA emigrierten nahen Verwandten (ev. Bruder), von dem sie noch keine Nachricht erhielt.vom Oberkommando der Wehrmacht zensierte Luftpostkarte Textwidergabe und allgemeine Info
12. März 1940 bis 3. August 1942Infanterie Regiment 17 - Braunschweig5 Briefe eines an der Süd-Ost-Front eingesetzten Infanterie-Soldaten an einen Freund beim KG40 der Luftwaffeextrem erschütternder Bericht über die Lebensbedingungen und Vernichtung der sowjetischen Zivilbevölkerung im Wolchow Gebiet, die vor Hunger zu Kanibalen wurden.Text
28. April 1940Konzentrationslager BuchenwaldPostkarte eines inhaftierten tschechischen HäftlingsKarte aus dem Block 46 an Familie. In diesem Block wurden medizinische Versuche an Häftlingen vorgenommen.Text
30. August 1940Konzentrationslager DachauBrief eines inhaftierten österreichischen Häftlings, es ist hier nur der Briefumschlag und nicht der Text vorhandenBrief an Familie, aufgedruckte LagerbestimmungenText
8. November 1940 -12. August 1941 Briefwechsel einer Mutter aus Straubing mit ihren Sohn, stationiert auf einem Flugplatz bei Oppeln/ Polen.wegen der schlechten Handschrift konnten nicht alle Worte identifiziert werden  Text und Tabelle
4. Januar 1941 - 15.02.194530 Feldpostbriefe eines Soldaten, der in Deutschland dienteBriefe an ElternLagebeschreibung und persönliches ErlebenText
4. Dezember 1941 Briefwechsel eines im Wehrmachtsgefängnis München Stadelheim inhaftierten SoldatenBriefe an die Geliebte Text und Tabelle
4. Januar 1941 - 15.02.194530 Feldpostbriefe eines Soldaten, der in Deutschland dienteBriefe an ElternLagebeschreibung und persönliches ErlebenText
16. Novwember 1941Konzentrationslager AuschwitzBrief eines inhaftierten polnischen 'Schutzhäftling' auf dem vorgeschriebenen FormblattBrief an Ehefrau, bittet kein Geld zu schicken.Text
18. Mai 1941 - 8. Febr. 1949Feldpostbriefe eines in Athen stationierten Soldaten, der nach Kriegsende vermisst ist.44 Briefe nach Hause, 5 weitere Nachkriegsbriefe Text und Tabelle
4. Dezember 1941 Briefwechsel eines im Wehrmachtsgefängnis München Stadelheim inhaftierten SoldatenBriefe an die Geliebte Text und Tabelle
22 Februar 1942 - 7. Mai 1943Ostfront 27 Briefe eines deutschen Frontsoldaten an eine jungen Frauarrangierte Brieffreundschaft, wie sie zur Wehrertüchtigung gefördert wurdenBriefe
02. Mai 1942 - 18. Februar 1944Ostfront - PolenBriefe des Gefreiten und Dichters Erich Hempe an seine Freundin und VerlobteFeldpostbriefe und GedichteBriefe
8. Juli 1942Infanterie Regiment 17 - BraunschweigBrief eines an der Süd-Ost-Front eingesetzten Infanterie-Soldaten an einen Freund beim KG40 der LuftwaffeBeschreibung seines Einsatzes im Kampf in den Wolchow Sümpfen, sehr erschütternde Schilderung.Text
3. August 1942Infanterie Regiment 17 - BraunschweigBrief eines an der Süd-Ost-Front eingesetzten Infanterie-Soldaten an einen Freund beim KG40 der LuftwaffeDer Briefschreiber wurde vorübergehend nach Meißen versetzt, um dort eine Dolmetscherprüfung in englischer Sprache abzulegen. Er hofft, dass er dadurch von der Ostfront wegkommt.Text
9. August 1942Wehrertüchtigungslager GroßhollensteinBrief von Wien nach Großhollenstein. Eltern schreiben an ihren Sohn, der mit anderen HJ-Mitgliedern in das WEL Großhollenstein zur vormilitärischen Ausbildung eingezogen wurde.4-seitiger, handschriftlicher BriefText
06. März 1943Konzentrationslager DachauBrief des polnischen Kz-Häftlings Boteslaus BurianFaltbrief an Familie, aufgedruckte LagerbestimmungenText
14. März 1943 - 5. Januar 1945Westfront , ab Okt. 1944 Osten15 Briefe eines deutschen Luftwaffensoldaten an eine jungen Luftwaffen-Nachrichtenhelferin, die er im Oktober 1943 heiratete, im Mai 1944 kommt das Kind zur Welt der vorhandene Briefwechsel endet zum Zeitpunkt der sowjetischen Annäherung an BerlinBriefe
23. März 1943Velbert, WuppertalBrief eines Unbekannten, ev. Schriftstellers, an Herrn Löttgens aus Wuppertal, unterzeichnet mit 'Ihre Rotznus', satirischer bis defätistischer Inhalt bezüglich des Näherrückens der US- Streitkräfte und des Kriegsendessehr gute (Vorkriegs-) Papierqualität, sauberes und professionelles Schreiben auf sehr guter SchreibmaschineText
06. und 20. Juni 1943Köln, Oberstdorf2 Briefe und 1 Karte bezüglich der Bombardierung Kölns, Düsseldorfs, Eder- und Möhnetalsperredetaillierte Schreiben innerhalb der betroffenen Familie Emil v.d. Leck-Eysen, Eisenwarengeschäft, Schaafenstr. 53-55, KölnText
28. Juni 1943Gießenkriegsbedingte Lebensverhältnisse, durch Krieg an verschiedene Einsatzorte verstreute Familie, Luftschutzalarme Gießen, Bombardierungen im RheingebietBrief von Gießen an Mutter in Garding bei Husum, Schreiben innerhalb der betroffenen Familie v.d. Leck-EysenText
18. Juli 1943Konzentrationslager OranienburgBrief eines inhaftierten polnischen Häftlings auf dem vorgeschriebenen Briefformular des KL SachsenhausenBrief an Schwester, Mitteilung, über seinen Besitz frei zu verfügen, indirekte Bitte um LebensmittelpaketeText
1. - 12. Sept. 1943Feldpost3 Briefe an die Brüder im Feld. Geschrieben von überzeugten Hitleranhänger und frühem SA Mitglied aus Österreich. Nimmt Bezug auf den Wechsel Italiens auf die Seite der Alliierten.Briefe
Oktober 1943 bis August 1947Italien, Ostpreußen und LitauenKriegseinsatz in Italien und anschließend als Kommandant eines Konzentrationslagers in Litauen, Kriegsgefangenschaft in der Sowjetunion71 Briefe an die Ehefrau, kommentiert und mit Berichten zur Kriegssituation, dem Leid und Schicksal der jüdischen Gefangenen und dem Aufstieg des Täters in der Nachkriegszeit zum Ehrenbürger seiner HeimatstadtBuch
01. Oktober 1943Rhynern, GießenBrief aus dem Arbeitsdienstlager Rhynern nach Gießen, Beschreibung der Bombardierung Hagens Text
12. November 1943Rhynern, GießenBrief aus dem Arbeitsdienstlager Rhynern bei Hamm nach Gießen, Beschreibung der Bombardierung Hamms und Tätigkeit beim RAD Text
12. Dezember 1943Konzentrationslager DachauBrief des polnischen Kz-Häftlings Sewerin TomerakWeihnachtsbrief an Familie, aufgedruckte LagerbestimmungenText
1943/1944Konzentrationslager BuchenwaldBrief eines inhaftierten tschechischen 'Schutzhäftling' auf dem vorgeschriebenen FormblattBrief an Ehefrau, Sohn und Mutter, mit Grüßen an gesamte Verwandschaft und Freundeskreis, bedauert, dass in der bis dahin 3-jährigen KZ-Haft keine Post von Brüdern kam.Text
2. Februar 1944Konzentrationslager AuschwitzPostkarte eines inhaftierten polnischen 'Schutzhäftling' auf dem vorgeschriebenen FormblattBrief an Ehefrau und Sohn, mit Grüßen an gesamte Verwandschaft und Freundeskreis, bittet um GeldText
Februar 1944 -
März 1945
Belgien, Frankreich, Holland, Slowakei, Jugoslawien, Ungarn123 Briefe (dabei wenige Karten) von der West- und Südostfront des 2. Weltkrieges, geschrieben von dem deutschen Veterinär-Offizier der Artillerie Dr. Schneider an seine Ehefrau nach Frankfurt/Mainsehr detaillierte Frontberichte eines sehr privilegierten FrontsoldatenText
2. April 1944Gießenkriegsbedingte Lebensverhältnisse, Luftkampf über Gießen, BombardierungenGießen, Frankfurt, Offenbach, EinquartierungenBrief von Gießen an Mutter in Garding bei Husum, Schreiben innerhalb der betroffenen Familie v.d. Leck-EysenText
23. April 1944Konzentrationslager AuschwitzBrief eines inhaftierten polnischen 'Schutzhäftling' auf dem vorgeschriebenen BriefformularBrief an Mutter mit Grüßen an die gesamte Verwandschaft und den Freundeskreis, übertrieben positive Darstellung der Lebensumstände, die Gegenteiliges vermuten lassen.Text
25. Juli 1944nach GießenBrief eines Matrosen an seine FrauBrief an Ehefrau in Gießen, eher allgemeiner InhaltText
27. Juli 1944GießenAttentat Stauffenbergs auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944, zeitgleich erste Bombardierung Gießens, Erwähnung Bombardierung Wetzlars, Bad Nauheims und Friedbergs bei selben englischen EinsatzBrief von Gießen an Mutter in Garding bei Husum, Schreiben innerhalb der betroffenen Familie v.d. Leck-EysenText
1. August 1944OstfrontSehnsuchtsbrief, geringe Frontinfos, Erwähnung der Bombardierung Gießens am 20.7.1944Brief von Ostfront an Renate Kreuter in GießenText
27. August 1944Konzentrationslager AuschwitzBrief eines inhaftierten polnischen 'Schutzhäftling' auf dem vorgeschriebenen FormblattBrief an Großmutter, erfragt Schicksal der ElternText
17. Oktober 1944Bergisch Gladbach, SchuleSchulaufsatz zum Thema 'Was sich die Leute im Augenblick erzählen'angeblich dummes Geschwätz über die aussichtslose Kriegslage DeutschlandsInhalt
Oktober 1944 bis Mai 1945Schönborn (PLZ 09648 - heute Verbandsgemeinde Rossau zwischen Dresden und Chemnitz)Notizbuch des Uffz. Horst Friedländer des 1.Pz.Grenadier Regiments Gruse der 11.Panzer Division der Wehrmacht (Feldpostnummer 36932)detaillierte Aufzeichung aller Gefallenen, Verwundeten, Fahnenflüchtigen und Entlassenen der letzten KriegstageText
2. Dezember 1944Konzentrationslager DachauBrief eines inhaftierten deutschen Häftlings auf dem vorgeschriebenen BriefformularBrief an Lebensgefährtin, bitte sich an seinem Geld zu bedienen und seinen Besitz zu verwaltenText
9. Dezember 1944SelbBrief des Porzellanfabrikanten Heinrich Pößneckerbeschreibt u.A. den Mangel an Kohle und Arbeitskräften (Zwangsarbeiter), um in Selb die Porzellanfertigung aufrecht zu halten.Text
29. Dezember 1944Konzentrationslager Dachau Kommando Pfersee (Augsburg)Brief eines inhaftierten slovenischen Häftlings auf dem vorgeschriebenen BriefformularBrief an Bekannten und MutterText
29. Dezember 1944Regensburg, GießenBrief Fähnrich Rudi Kaiser, Regensburg, Hoffnung auf Frieden, Bombardierung Gießens Text
03. Februar 1945Gießen, Dorf Güll, RintelnFeldpostbrief aus dem Lazarett von Rinteln nach Dorf Güll, berichtet von den Lebensbedingungen mit den Bombenschäden in Gießen Text
31. Dezember 1944Marktredwitz, GießenBrief an einen Geschäftsfreund, Bombardierung Eger und Karlsbad, Flakhelfereinsatz der Tochter, etc. Text
ca. 1. Januar 1945BerlinFriedensgedicht, Hoffnung auf Normalisierung des Lebens in Berlin, sobald es Frieden gibt Gedicht
12. Januar 1945 -
10.April 1948
OstfrontFeldpostbriefe und amtliche Karten des Roten KreuzesBrief an Eltern, zuerst von der Ostfront, später aus russischem GefangenenlagerText
22. Januar 1945
26.Januar 1945
Gießen, Dorf GüllPostkarte aus der Bismarckstr. 46, Gießen nach Dorf Güll, berichtet von den Lebensbedingungen mit den Bombenschäden (teils unleserlich) und Antwortschreiben mit entsprechenden Informationen aus anderer Korrespondenz Text
Text
27. Januar 1945Kemmlitz (b. Oschatz östl. Leipzig), GießenBrief eines Geschäftsfreunds aus Kemmlitz, Zerstörungen Gießens, Erfrierungen und Verbrennungen des Sohnes, Beschaffungsprobleme Gummiwaren Text
03. Februar 1945Gießen, Dorf Güll, RintelnFeldpostbrief aus dem Lazarett von Rinteln nach Dorf Güll, berichtet von den Lebensbedingungen mit den Bombenschäden in Gießen Text
7. Februar 1945Leipzig, GießenBrief einer Geschäftsfreundin aus Leipzig, die die Bombardierungen und Zerstörungen Gießens bedauert und ihre geschäftliche Hilfe anbietet Text
16. Februar 1945Wittenberg, Dorf-Gülldie Russen vor und Flüchtlinge in der Stadt Text
16. Februar 1945HamburgFliegeralarme, Flüchtlinge treffen ein, Wunsch nach Hause zu fahren. Text
24. Februar 1945Wittenberg, Dorf-GüllFlüchtlinge aus Dresden ziehen durch Wittenberg, die Front rückt näher und viele Bewohner denken auch an Flucht, während der Volkssturm zur Stadtverteidigung herangezogen wird. Text
22. Februar 1945Wittenberg, Dorf-GüllWittenberg erlebt täglich mehrfach Fliegeralarm. Die Sowjettuppen rücken näher und Panzergräben sind ausgehoben worden. Die Bewohner denken an Flucht und schicken Wertsachen an Verwandte im Westen Deutschlands. Text
25. Februar 1945Wittenberg, Dorf-GüllFlüchtlinge in und Tieffliegerangriffe auf Wittenberg Text
22. Januar 1945
26.Januar 1945
Gießen, Dorf GüllPostkarte aus der Bismarckstr. 46, Gießen nach Dorf Güll, berichtet von den Lebensbedingungen mit den Bombenschäden (teils unleserlich) und Antwortschreiben mit entsprechenden Informationen aus anderer Korrespondenz Text
Text
06. und 19. März 1945Front bei Danzig2 Feldpostbriefe a.d.Z. der EndkämpfeSchreiben von 'Baldi' an seine Ehefrau EdithText
9. März 1945Front in PolenPrivatbrief mit Schilderung der Flucht aus Polen am 17. Januar 1945Schreiben an Kollegin (Heeresbeschaffungsamt Soldau)Text
15. 04.1945- 20.12.1946Gefangenenlager RennesTagebuch eines deutschen Infantristen, Kriegsende und Zeit im französischen Kriegsgefangenenlager Rennes, Perspektiven- und Heimatlosigkeit nach Entlassungselbstgebundenes Tagebuch, 26 Seiten 10,5x15cmText
27. 04.1945- 25.06.1945Gefangenenlager Wiesenlager Bad KreuznachTagebuch eines deutschen Infantristen, der, bereits aus der Wehrmacht entlassen, kurz vor der Kapitulation von den US Truppen von zu Hause in Sachsen ins berüchtigte Wiesenlager Bad Kreuznach verbracht wurdeselbstgebundenes Tagebuch, 42 Seiten 15x20cm, dazu 2 ZeichnungenText
03.10.1946Internierungslager Hammelburg17 Gedichte mit Aufbearbeitung des Schicksals von Adam Josef Mezner, später Herausgeber der Zeitschrift 'Die Stimme Frankens'.selbstgebundener Gedichtband, 24 Seiten 10,4x16,3cmText
9. Mai 1945 bis 3. April 1947La Rochell und UmgebungTagebuch eines deutschen Kriegsgefangen an der Atlantikküste Frankreichsdas Tagebuch wurde in einem kleinen Taschenkalender von 1945 stichpunktartig geführtText
19.Juni 1945GeraRücksiedlung nach KölnMusterbrief aus English-Deutsch Wörterbuch Okt. 1945Text
25. September 1945Ulrichstein (Oberhessen)45 Briefe und Karten mit Geschäftsvorgängen, Rationierung, Papiermangel der Nachkriegszeit, von Schreibwarengeschäft in UlrichsteinBriefe und PostkartenTexte
06. Dezember 1945HattingenLebensverhältnisse nach Kriegsende, Schrecken des kalten Winters, ReisebeschränkungBrief von Hattingen an Vater in GießenText
ca. Januar 1946 - Juni 1947Kriegsgefangenenlager Pouxeux (Vogesen) FrankreichSituation des Kriegsgefangenen52 Brief an die Ehefrau in Frankfurt/MainText
2. Februar 1946WienBrief von Studentin an ihren - ev. im Rahmen der Entnazifizierung - inhaftierten Vater Kälte, die sie im Bett übersteht, KunststudiumText
08.März.1946Darmstadt, LauterbachAnweisung des RegierungspräsidentenForderung an Textilverkaufsfirmen, die Lagerbestände an Kleidung anzumelden.Rundschreiben
23. Mai 1946 - 13. Mai 1948Sowjetisches Kriegsgefangenenlager ( anfangs Moskauer Adresse, später Lager 3888)Lebenszeichen
5 Karten an Mutter, die von Breslau nach Vechta geflohen ist, während sich Sohn in russischem Kriegsgefangenenlager befindet. Sicher ist der Schriftwechsel nicht vollständig erhalten geblieben.
1. 23.05.1946 - Kontakt 1 Jahr nach Kriegsende
2. 25.02.1947 - Kontaktanfragen, Erklärung keine Kleidung mehr zu besitzen
3. 20.03.1948 - Hoffnung auf baldige Entlassung, Hinweis auf Kleidermangel sowohl im Lager als auch in der Heimat
4. 10.04.1948 - Hoffnung auf baldige Entlassung, Arbeitsumstände zu Hause, Familienfragen
5. 13.05.1948 - Familienangelegenheiten, Hoffnung auf Entlassung, schlechte Ernährungslage
30. Juli 1946Brief von Bonn nach Gießen4 Seiten über Nachkriegssituation, vor allem die extreme Not und Lebensmittelknappheit in Bonn Text
12.-15. August 1946 Gießen7 Seiten über Nachkriegssituation, Wiederaufbau der Firma, Betriebswahl, Gerichtstermin im Entnazifizierungsverfahren Text
11. September 1946 Großauheim1 Seite an die Gemeindeverwaltungein heimgekehrter Kriegsgefangener beklagt, ohne Schlafstelle zu sein, da in der Wohnung seiner Eltern neben diesen bereits 6 Verwandte und 3 Flüchtlinge untergekommen sind. Er bittet um die Rücknahme der Zwangseinweisung der Flüchtlingsfamilie, damit für ihn Platz frei wird.Text
16. September 1946 Köln2 Seiten über Nachkriegssituation, Versorgungslage, Vorbereitung einer Hochzeit in WiesbadenBrief von Wiesbaden an Verwandte in SteinheimText
29. September 1946 - Juni 1947Köln6 Seiten über Nachkriegssituation, Wiederaufbau, Trümmerräumdienst als Sühne für NSDAP Mitgliedschaft, Judenverfolgung, Wahlbeeinflussung der katholischen Kirche zugunsten der CDU, Kontakt von Frauen mit Besatzungssoldaten etc.Geburtstagsbrief an MutterText
30. Januar 1947 Hessen1 Seite, über Versorgung mit Lebensmittel und Kohlen, Fringsen (=Kohlenklau von fahrenden Güterwagen), Kälte und Hunger Text
30. Januar 1947 Hessen4 Seiten, Mitteilung an die künftigen Schwiegereltern, ihre Tochter heiraten zu wollen Text
3. Februar 1947Milwaukee USASituation in Amerika als Folge des Krieges, Care-Organisation, Brief von Milwaukee an Tante in Deutschland, Schreiben innerhalb der betroffenen Familie v.d. Leck-EysenText
21.08.1947WächtersbachFerien auf dem LandFrankfurt, Unterstufe, Marlies StreckerText
21.08.1947WächtersbachFerien auf dem LandFrankfurt, Unterstufe, Marlies StreckerText
25.10.1947Frankfurt a.M.StraßenverkehrFrankfurt, Unterstufe, Marlies StreckerText
30.11.1947Herborn, Frankfurt a.M.WohnungssituationHerborn, Brief, Hilde RauelText
01.12.1947Frankfurt a.M.WohnungssituationFrankfurt, Unterstufe, Marlies StreckerText
10.12.1947ChemnitzLebenssituation in der Ost- und der WestzoneBrief von Tante aus Chemnitz an in den Westen in die Nähe von Göttingen gezogenen Neffen, Beschreibung der Wohnsituation für Ostflüchtlinge etc.Text
19.01.1948Frankfurt a.M.KonsummöglichkeitFrankfurt, Unterstufe, Marlies StreckerText
01. Juli 1948FrankfurtBrief (mit Währungsreform-Frankatur), 700-Jahr Feier Gießen, Studentenleben in Frankfurt, Ost-West-Konflikt, Gedicht Richard DehmelSchreiben der Tochter an ElternBrieftext
02. Juli 1948MannheimPostkarte (mit Währungsreform-Frankatur) mit privatem Inhalt, nimmt Bezug auf die Unmöglichkeit eine Bahnfahrkarte zu kaufen, da Bankkonten wegen der Währungsreform noch gesperrt sindSchreiben der Tochter an ElternPostkartentext
14. Dezember 1948SchottenBrief (mit früher Notopfer-Berlin Marke) nimmt Bezug auf die situationsbedingte ArbeitslosigkeitBrieftext
15. Dezember 1948Hannovers MündenPostkarte (mit früher Notopfer-Berlin Marke) mit Geburtstagsgrüßen nimmt Bezug auf die nach Währungsreform wieder bestehenden KaufmöglichkeitenPostkartentext
23. Juni 1951WolfenbüttelLebenslauf zur Weiterbeschäftigung bei der Post, typisch für Kriegsgenerationhandschriftlicher Lebenslauf 1951Inhaltsabschrift
31. Oktober 1951DarmstadtLebensverhältnisse, Besetzungstruppen, farbige Amerikaner, Burg Frankenstein, FesselflugmodelleSchreiben an SohnText
21. März 1952MülheimDas politische Verhältnis der USA zur Sowjetunion, Aufrüstung, Marshalplan und AtlantikpaktSchulaufsatz einer höheren Schule von Mülheim, wahrscheinlich im Fach 'Gesellschaftskunde'Text
05. Dezember 1952Bad BrückenauZwangsbewirtschaftung von Wohnraum, 2 neue Mieterinnen für je ein Zimmer unter dem Dach, freigabe von Küchenraum aus dieser WohnungSchreiben der Stadtverwaltung an HausbesitzerText
um 1960unbekanntAufsatz zur Judenverfolgung im 3. Reich(Mädchen-) Aufsatz, keine weitere Information zur Schule oder PersonText


© Horst Decker