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Brief aus dem französischen Gefangenenlager Thorée Les Pins (Sarthe) Frankreich (an der Loir zwischen La Fléche und Le Lude, ca. 200km südwestlich von Paris),
geschrieben am 9.05. 1947 an Ehefrau in Frankfurt/Main



9.5. Meine Lieben ! Wie ich Euch in meinem letzten
Brief aus Thorée berichtete, bin ich in ein
Militärkdo. untergekommen und habe es hier
gut getroffen. Die Unterkunft für einen PG
königlich, die Verpflegung tadellos (wir bekommen
dasselbe, wie die franz. Soldaten) die Arbeit
ist auch leicht, Metallarbeiten, große Flächen
zu streichen, ist aber nicht schlimm, da
man bei der Arbeit gut verdauen kann.
Heute habe ich endlich einige Briefe, die
von Epinal nachkamen erhalten, es sind
die von Mutsch vom 16. u. Vaters Brief vom 17.4.,
ob noch Briefe dazwischen sind, kann ich
nicht sagen. Wie schon bestätigt, kam
das Päckchen #30 u. 1 D. Erbsensuppe
in Thorée (von Epinal nachgesandt) an. In
Anbetracht dessen, daß ich nun wieder
ausreichend mit Lebensmittel versorgt bin,
bitte ich Euch Euere wohlgemeinten
Zusendungen einzustellen, nur bitte
ich jetzt um Seife zum Wäschewaschen,
einen Alu-Löffel und die versprochenen
Strümpfe. Schade, daß ich kein Brot usw.
schicken darf. Herzl. Grüsse u. Küsse Euer
Kurt u. P.

© Horst Decker


   


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