profilm.de Zeitzeugenberichte Zusammenfassung

Kurt Schellhammer im 2. Weltkrieg
Kurt Schellhammer als Oberfähnrich der Infanterie 1941
(das Bild ist wie im Original seitenverkehrt)

Postkarte von Gefreiten Kurt Schellhammer aus Straßburg an seine Eltern nach Pforzheim-Brölzingen, 5. Sept. 1940



                     Straßburg, 5. Sept. 40

        Meine Lieben!
       Warum schreibt niemand auf
meinen letzten Brief hin? Ist je-
mand krank, oder sonst etwas
nicht in Ordnung?
       Es könnte wohl auch sein,
daß Ihr auf mein Kommen
wartet. Doch daraus wird
so schnell nichts werden. Ende
des Mts. sollen wir aufgelöst werden.
Jetzt will noch jeder rasch in
Urlaub fahren. Und da wurde
noch mancher dazwischengescho-
ben, der mit allerlei luftigen
Gründen zum Spieß lief.

So komme ich jetzt erst am
2. Oktober dran.
       Was mit uns Nachrichtlern ge-
schieht, ist noch nicht ersichtlich.
Vielleicht geht's wieder zu einem
ähnlichen Laden.
       Heute hätte ich drei Tage lang
durch Frankeich eine Reise mit
dem Roten Kreuz (Transport
von Invaliden) machen können;
alles war soweit vorbereitet,
nur die Unterschrift vom Hptm.
fehlte noch. Als der dann glück-
lich erschien, fuhren die zum Tor hin-
aus.
              Herzlichst Euer Kurt

Schickt mir bitte eine
Unterhose. Marias Telefonnummer im Geschäft?
        

                             


© Horst Decker


     


ausgewählte Bücher zum Thema Gefangenenlager in Frankreich