profilm.de Zeitzeugenberichte Zusammenfassung

Kurt Schellhammer im 2. Weltkrieg
Kurt Schellhammer als Oberfähnrich der Infanterie 1941
(das Bild ist wie im Original seitenverkehrt)

Brief an Kurt Schellhammer von Maria Rauscher, 15. August 1940

                      Adelshofen, den 15.8.40

Lieber Kurt!

      Nach langem Warten will
ich meinem Versprechen nach-
kommen und Dir einige Zei-
len zukommen lassen.
Hoffentlich bist Du am Sonntag
gut "nach Hause" gekommen,
was ich von mir auch berich-
ten kann. Lieber Kurt, es war
zu schön wieder einmal beisam-
men zu sein. Die schönsten Stun-
den für mich sind die, die ich bei
Dir verbringe. Möchte daher ger-
ne wissen, wie lange Du noch in

Straßburg bist. Sollte es noch
längere Zeit gehen, so würde
ich meinen Kurt innigst bitten,
noch einmal herüber zu kommen.
Wenn diese Zeilen Dich errei-
chen, bin ich bereits auf der
Fahrt nach Freiburg für 2-3
Tage.
Hast Du Lina schon getroffen?
Ich bin ihr letzte Woche begegnet,
wobei sie den Kopf sinken ließ,
was sonst nie der Fall war.
Das Gerede im Dorf ist jetzt
ruhiger nur noch so ab und zu,
aber das ist nicht schlimm und
stört mich nicht.

Erwarte von Dir lieber Kurt
eine baldige Nachricht und
denke, daß Du mich nicht so
lange warten läßt wie ich Dich.
Dir einen recht frohen Sonntag
wünschend und auf ein baldi-
ges Wiedersehen hoffende sei
nun recht herzlich gegrüßt

         von deinem kleinen

                              Mariele


© Horst Decker


     


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